Freitag, 11. Juli 2025

Rückblick: KNX Summit 2025 – Zukunft Gebäude: nachhaltig und profitabel

Am 26. und 27. Juni 2025 fand im GENO-Haus in Stuttgart der „KNX Summit 2025 – Zukunft Gebäude: nachhaltig und profitabel“ statt. Die Fachkonferenz wurde vom KNX Deutschland e.V., dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und dem Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW) veranstaltet. Knapp 100 Teilnehmende folgten der Einladung. Zur Eröffnung begrüßten Hans-Joachim Langels (KNX Deutschland) und Thomas Bürkle (FV EIT BW) die Gäste und betonten die Bedeutung vernetzter Zusammenarbeit im Gebäudesektor.

Der erste Konferenztag bot in drei Themenblöcken fundierte Impulse aus Praxis, Forschung und Verbandsarbeit:

1. Rahmenbedingungen für nachhaltiges Bauen
Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig (BiRN GmbH) stellte klar, dass Bestandsgebäude als Ressource der Zukunft betrachtet werden müssen. Nachhaltigkeit sei längst kein Kostenfaktor mehr, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit – wenn man den gesamten Lebenszyklus im Blick behält.
Jürgen the Kaye (GIH Bundesverband) zeigte aus Energieberater-Perspektive auf, wie sich Betriebskosten durch energetische Optimierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden gezielt senken lassen – besonders durch ganzheitliche Betrachtung der technischen Gebäudeausstattung.
Marcus Kaufmann (KfW Bankengruppe) präsentierte die aktuellen Förderoptionen für Sanierung und Neubau – mit Schwerpunkt auf Effizienzhaus-Standards und der Rolle des QNG-Gütesiegels.

2. Bausteine für profitables Bauen
Oliver Fürstner (Merkur Treuhand GmbH) machte deutlich, dass nachhaltige Investments durch Zertifizierungen wie DGNB, QNG oder BiRN sowie durch steuerliche Sonderabschreibungen und KfW-Förderung inzwischen wirtschaftlich besonders attraktiv geworden sind.
Frank Knafla und Joachim Ledermann (Phoenix Contact) stellten praxisnah dar, wie thermische und elektrische Speicher in die Gebäudeautomation integriert werden können – als zentrale Elemente eines zukunftsfähigen Energiemanagements.
Paul Seifert (ZVEH) stellte das Projekt „Construct-X“ vor: ein strategischer Schritt zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft durch cloudbasierte Datenräume, die Planung, Bau und Betrieb effizienter und transparenter machen sollen.

3. Profitabler Gebäudebetrieb durch smarte Technik
Prof. Dr.-Ing. Martin Becker (Hochschule Biberach) betonte die Bedeutung technischen Monitorings bereits in der frühen Planungsphase, um Betriebsoptimierung und Nutzerkomfort systematisch umzusetzen.
Christian Peter (Hotelkompetenzzentrum GmbH) zeigte eindrucksvoll, wie Hotels durch gezieltes Energiemanagement – ohne Komforteinbußen – den Verbrauch in den Bereichen Klimatisierung, Beleuchtung und Warmwasser reduzieren können.
Frank Schröder (Phoenix Contact) machte anhand des digitalen Gebäudes in Bad Pyrmont deutlich, wie durch intelligente Automation neue Services entstehen und sich Betriebskosten spürbar senken lassen.

Zum Abschluss des Tages gab Jean-Christophe Krieger (KNX Association) einen Einblick in die internationale Arbeit der KNX Association und ihre technologische Weiterentwicklung – von KNX Secure bis KNX IoT – sowie in die weltweite Verbreitung als interoperabler, offener Standard für energieeffiziente Gebäude.

Der zweite Veranstaltungstag war ganz dem Austausch im World-Café-Workshop-Format gewidmet. Dabei wurde u. a. diskutiert, wie Planer, Architekten und Energieberater künftig gezielter für die Vorteile intelligenter Gebäudeautomation sensibilisiert werden können.

Hans-Joachim Langels, Vorstandsvorsitzender des KNX Deutschland e.V., zog ein überaus positives Fazit: „Der KNX Summit 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wir unseren Anspruch einer offenen Dialogplattform für alle am Bauprozess Beteiligten mit Leben füllen. Neben hochkarätigen Vorträgen war insbesondere der intensive Austausch in den Workshops ein großer Gewinn für uns alle.“

Auch Bastian Elsner, Sprecher des Beirats von KNX Deutschland, zeigte sich zufrieden: „Das Format war inhaltlich stark, hervorragend organisiert und hat viele Impulse für die Weiterentwicklung unserer gemeinsamen Arbeit geliefert. Besonders die Kombination aus Fachwissen und offenem Dialog war überzeugend.“

Andreas Bek, Hauptgeschäftsführer des FV EIT BW, betonte: „Die Themen und Referenten waren hervorragend gewählt. KNX ist längst ein zentraler Baustein der nachhaltigen Gebäudeautomation – umso wichtiger, diese Kompetenz in Formaten wie dem Summit stärker sichtbar zu machen.“

Mit vielen Denkanstößen und neuen Kontakten ging der KNX Summit 2025 am Freitagmittag zu Ende – ein gelungener Beitrag für mehr nachhaltiges und wirtschaftlich erfolgreiches Bauen in Deutschland.

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